Habe hier einmal aus verschiedenen Büchern und auch Websites etwas zusammengetragen über das Wesen dieser liebenswerten Rasse!
Falls ich ein Urheberrecht verletzt haben sollte, ***sorry*** bitte Bescheid sagen!
Geschichte des Lhasa Apso
Der Lhasa Apso kommt aus den Bergen und dem Hochplateau des Himalaja, aus einem Land, das oft "das Dach der Welt" genannt wird. Das Klima dort auf 3.500 bis 5.000 m Höhe ist sehr hart. Eisige Winter wechseln ab mit kurzen, heißen Sommern. Mensch und Tier sind geprägt durch diese Lebensbedingungen. Der Lhasa Apso ist daher robust und widerstandsfähig. Ein dichtes,üppiges Haarkleid zum Schutz gegen Kälte und Hitze ist im angeboren.
Das durch seine geographische Lage von der Außenwelt weitgehend abgeschnittene, geheimnisumwitterte Tibet haben vor Beginn des 20. Jahrhunderts nur wenige westliche Besucher betreten dürten. Erst seit der Jahrhundertwende ist eine nennenswerte Anzahl von Hunden nach Europa und Amerika gelangt und hat hier den Grundstock für eine planmäßige Zucht bilden können.
Der Lhasa Apso ist sehr stolz und eigenwillig, intelligent und selbstbewußt. Er scheint oft etwas über den Banalitäten dieses Lebens zu stehen. Er ist sehr skeptisch und mißtrauisch gegenüber Fremden und verschenkt seine Gunst nicht an jeden.
Mit einem Lhasa Apso lebt es sich überaus angenehm. Wenn man es versteht,sein Vertrauen zu erwerben, ist er sehr anhänglich und erstaunlich anpassungsfähig. Er fällt nie zur Last, denn er hat ein ausgeprägtes Gespür für Situationen. In der Wohnung wird er nie aufdringlich oder nervös. Ins Restaurant, im Auto, sogar im Flugzeug kann er ohne Probleme mitgenommen werden, denn er ist glücklich, wenn er seine Besitzer überallhin begleiten kann. Trotzdem ist er ein unabhängiger Charakter und er kennt keine Unterwürfigkeit. Mit Gewalt erreicht man bei ihm nichts, er will überzeugt sein. Er will Freund seines Besitzers, ein vollwertig akzeptiertes Familienmitglied sein. Er eignet sich sehr gut als Familienhund, wird sich jedoch häufig einer Person besonders zugetan fühlen.
Sein vorzügliches Gehör, sein aufmerksames Wesen und seine Neugier machen ihn zu einem sehr guten Wächter für Haus und Garten. Er läßt sich bevorzugt auf kleinen Erhöhungen nieder, Aussichtspunkten, um die Umgebung besser beobachten zu können.
Oft wird der Lhasa Apso als charmant und anmutig charakterisiert. Das ist jedoch nur eine Seite
der vielen vorzüglichen Eigenschaften dieser intelligenten und stolzen Rasse.
Als besonderes Merkmal des Lhasa Apso muß vor allem seine Charaktervielfalt genannt werden.
Durch dieses Wesensmerkmal werden in diesen Tieren auch viele menschliche Züge gesehen,
und selbst erfahrene Kynologen und Liebhaber anderer Rassen erkennen den besonderen Charakter an.
Eine bestimmte Funktion nimmt dabei seine überzeugende Selbständigkeit ein. So kann eventuell
auftretende Unterwürfigkeit oder vorhandene Unterordnungsbereitschaft schon als rasseuntypisch
beurteilt werden. Dieses Verhalten darf man jedoch nicht mit der charakteristischen Vorsichtigkeit
der Lhasa Apsos verwechseln, die nichts mit Scheu oder Ängstlichkeit zu tun hat. Das insgesamt
eher egozentrische Charakterbild des Lhasa Apso ist deshalb weniger hundetypisch und erklärt
manche erstaunliche Verhaltensreaktion. Alle Wesensmerkmale spiegeln seine geborgene Lebensweise
in der Geschichte seiner Rasseentwicklung wider. Die ständige Gegenwart der Lamas in den Klöstern,
ihr Verhalten zu den "Löwenhunden" und der Ablauf des Klosteralltags waren prägende Einflüsse
für Eigenschaften, die den Lhasa Apso als treuen und liebenswürdigen Haushund so wertvoll machen.
Teilweise zeigt er sogar Verhaltensweisen eines Schoßhundes. Seine Härte, Ausdauer und
Anpassungsfähigkeit wurzeln dagegen im rauhen Leben mit den Nomadenhirten. Durch die ständige
Wechselbeziehung zwischen Klöstern und den tributpflichtigen Viehbauern erfolgte auch der
bereits geschilderte Austausch der gezüchteten Klöster- und Hirtenapsos, und damit festigten sich sehr
verschiedene Eigenschaften. So konnte der charakterisierende Einfluß durch das harte und gefahrvolle
Leben mit den Viehherden ständig während der Rasseentwicklung wirken. Die zwei zunächst gegensätzlich
erscheinenden Grundcharakteristiken des Lhasa Apso beruhen auf diesen unterschiedlichen
Lebensumständen.
Intelligenz, Stolz und teilweise Arroganz gehen bei einigen Rassevertretern so weit, daß sie
unsympathischen Personen bewußt fernbleiben und sie teilweise sogar mißachten. Sympathie und
Antipathie werden vom Lhasa Apso mit Stolz und Leidenschaft vorgetragen. Angenehm ist dabei die
Art der Ausdrucksweise seiner Abneigung zu bewerten. Er kläfft nicht herum und attackiert diese Personen
auch nicht, sondern beachtet sie einfach gar nicht. Die Ausdrucksformen der Zuneigung sind dagegen
vielfältig und oft rührend. Auch dabei ist die prägende Wirkung des ständigen menschlichen Kontaktes
in der Geschichte deutlich feststellbar. Nicht zu Unrecht sagen deshalb die Tibeter, daß der Apso nicht
ohne engen und vertrauten Kontakt mit dem Menschen gedeihen kann. Er will stets so nah wie möglich am
Menschen sein und zeigt seine Zuneigung auf verschiedenste Art. Dabei nimmt er auch unbequeme
Körperhaltungen, wie z. B. das Auflegen des Kopfes auf den Fuß in Kauf, um den unmittelbaren Kontakt
zu erhalten. Diese ständige Gemeinschaft mit dem Menschen hat in ihm einen hohen Intelligenzgrad entwickelt
hat das Selbstbewußtsein fast bis zur Persönlichkeit gestärkt und beweist sich in bemerkenswerter Treue.
Menschen seiner Zuneigung kann er voll für sich in Beschlag nehmen, und gegenüber anderen Personen und
auch Hunden beansprucht er dann diese Beziehung voll für sich. Viele Besitzer dieser Rasse können darüber
immer neue kuriose Begebenheiten berichten. Diese Wesensmerkmale machen auch den Lhasa Apso, ähnlich
wie alle anderen ostasiatischen Rassen, menschengebundener als das von den übrigen Hunderassen bekannt ist.
Hinzu kommt seine Ausgeglichenheit. Obwohl immer wieder seine Abneigung gegenüber Fremden hervorgehoben
wird, werden aus solchen Begegnungen keine anstrengenden Auftritte. In angemessener Form wird durch Bellen
die Ankunft der fremden Personen angezeigt. Sobald Vertreter der eigenen Familie den Ankommenden
begrüßt haben, verstummt das Bellen. In scheinbar schlafender Position wird der Fremde jedoch scharf im
Auge behalten. Wildes Herumjagen und anhaltendes Kläffen, das bei vielen Rassen auftritt, sind dem
Lhasa Apso fremd.
Aufgrund seiner ausgeprägten Aufmerksamkeit und seines guten Hörvermögens ist er ein ausgezeichneter
Wachhund, dem nichts entgeht. Diese Eigenschaft hat sich beim Wachen im Kloster ebenso wie beim
Bewachen der Nomadenzelte besonders gut enrwickelt. Er wird deshalb auch vielfach als
"selbsternannter Wachmann" des Hauses bezeichnet. Trotz seiner vergleichsweise kleinen Körpermaße
gehört er zu den kräftigen, ausdauernden und abgehärteten Rassen. Die kräftige Bemuskelung seiner
Gliedmaßen und die große Lungenkapazität bilden dazu die körperlichen Voraussetzungen.
Sein aufgeschlossenes Temperament verleiht ihm die stete Bereitschaft zum ausgiebigen Herumtollen
in der Natur oder zu langen und auch strapaziösen Wanderungen. Der bekannte Mount Everest-Besteiger
Tensing Norkay hat Ausdauer und Härte dieser Rasse bei seinen Himalaja-Klettertouren geprüft und bestätigt.
Für diese Hunde waren die Touren weniger beschwerlich als für viele Bergsteiger. Bemerkenswert ist die
gute Anpassungsfähigkeit. Ohne Problem werden neue Aufenthaltsorte, neue Situationen und andere
Umgebungen akzeptiert. Auf seine Bezugsperson möchte der Lhasa Apso dabei allerdings nicht verzichten.
Er genießt es verwöhnt zu sein, und ganz besonders das Gefühl, ständig aufmerksam versorgt und liebevoll
behandelt zu werden. Dadurch kann er leicht zum Schoßhund werden, was aber auf die Dauer allen seinen
Veranlagungen und äußeren Merkmalen äußerst abträglich ist. Andererseits umsorgt er auch gern schwächere
Tiere und beschützt sie leidenschaftlich. Das entspricht seinem gern gezeigten Verantwortungsgefühl.
Der Spiel- und Sammeltrieb sind sehr ausgeprägt. Auch ältere Tiere spielen gern mit allerlei Gegenständen,
und ihr Spiel wird oft mit dem der Katzen verglichen. Für eine bequeme Lagerstätte werden wie beim Nestbau
gern geeignete Textilien und andere Gegenstände zusammengetragen.
Ebenso wie der Shih Tzu erlernt der Lhasa Apso schnell und gern kleine
Kunststückchen, wie Stehen und Gehen auf den Hinterläufen, Pfotengeben,
Springen und kuriose Drehbewegungen. Erkennt er erst einmal die Beachtung
dieser Leistungen, dann wiederholt er freiwillig und mit Ausdauer seine Darbietungen
1 Ein kleiner Wachhund
In Tibet wurde und wird der Lhasa Apso als Wachhund für das Haus gehalten. Deshalb benutzt er sein Bellen, um seinen "Job" auszuüben. Obwohl er von Natur aus kein "Beller" ist, stellt er doch sicher, daß seine Familie ihn hört, wann immer etwas Unnormales im und ums Haus geschieht. Ein Fremder an der Tür, ein fremdes Geräusch im Haus, manchmal auch ein neu eingetroffenes Paket oder ein fremder Karton mitten im Wohnzimmer, ein umgefallener Gegenstand oder eine gestürzte Person, sogar ein Feuer, alles das wird einen Lhasa dazu bringen, seinen Besitzer zu alarmieren.
Dieses "Alarm-Bellen" ist ein Wesenszug, den jeder Halter erwarten, sogar schätzen sollte. Gerade dies ist einer der Hauptgründe, warum die Tibeter ihre Lhasas so schätzen. Mit einem Lhasa Apso zusammenleben bedeutet, daß er als "bellender Wächter" ruhig seine Umgebung überwacht. Nur wenn er etwas Fremdartiges bemerkt, zeigt er es durch Bellen oder Knurren an. Er sollte freundlich zu Leuten sein, die er kennt, aber vorsichtig bei Fremden und in ungewohnten Situationen. Allerdings sollte sein Warnen nicht ohne Grund sein, gewöhnlich endet es, sobald ein Familienmitglied darauf reagiert hat.
2 Der grinsende Lhasa
Können Hunde lachen? Lhasa-Besitzer könnten drauf schwören.
Insbesondere, wenn sie glauben, ihren Herrn an der Nase herum geführt zu haben. Lesen Sie dazu "Typisch Lhasa" von C. Herbel
Typisch Lhasa - Erfahrungen von C. Herbel
Einige Lhasas sind viel zu freiheitsliebend, um eingesperrt zu werden und
wenn sie im Zwinger gehalten werden, irren sie dort herum, wie große Raubkatzen
im Zoo. Diese Charaktere sollten am besten als Liebhaberhunde frei
im Hause gehalten werden, so wird dann auch ein überaktives Verhalten, deutlich
sichtbar während der Zwingerhaltung, in freier Haltung bald verschwinden.
Der Lhasa wird wieder zu seinem ausgewogenen, nicht fordernden Temperament
zurückfinden.
Andere Lhasas wiederum fühlen sich wohl in ihrem Zwinger oder Käfig, weil
sie sich sicher fühlen und sie liegen dort zufrieden, selbst, wenn die Tür
offen steht.
Das hygienische Verhalten und Empfinden des Lhasas kann immer variieren. Da
haben wir das eine Extrem: den zimperlichen Lhasa, der es nicht mag, bei Nässe
nur einen Schritt vor die Tür zu setzen, er scheint eher auf dem Wasser zu
spazieren, als in ihm. Genau derselbe Typ ist äußerst beleidigt, wenn ein
wenig Kot in seinem Haar geblieben und wird es Sie sofort, mit
unmißverständlichen Gebärden wissen lassen.
Der gegenteilige Lhasacharakter kann es bei Regen und Schnee nicht erwarten,
im Matsch herumzuraten oder solange im Schnee zu toben, bis ihn die kleinen
Schneeklumpen völlig am Laufen hindern und er hereinkommen muß, damit sie
abtauen. Diese Typen scheint ein ein wenig verschmutztes Hinterteil wenig zu
kümmern und sie neigen dazu, nach jedem Frisieren, alles sofort wieder
"umzuordnen", um den alten Zustand möglichst schnell wiederherzustellen.
Der Erstbeschriebene wird sein Schlafquartier makellos halten, der andere
aber fühlt keine Schuld, wenn er sein Lager verwüstet und ihn interessiert
all das Gezeter und Geschrei wegen seiner Unsauberkeit äußerst wenig.
Erscheinung und Wesen:
Der Lhasa Apso sollte in seinem Erscheinungsbild gut ausgewogen und kompakt sein. Lebhaft und
selbstbewußt, aber zurückhaltend gegenüber Fremden. Frei und flott in der Bewegung.
Kopf und Schädel:
Üppiges Kopfhaar mit gutem Fall über die Augen, guter Schnurr- und Knebelbart.
Schädel verhältnismäßig schmal, hinter den Augen merklich abnehmend. Nicht ganz flach, aber nicht gewölbt
oder apfelförmig. Gerades Vorgesicht mit mittlerem Stop. Nase schwarz. Schnauze ungefähr 3,8cm lang aber nicht
quadratisch; die Länge von der Nasenspitze bis zu den Augen ungefähr 1/3 der gesamten Länge von der Nasenspitze
zum hinteren Schädelende.
Augen:
Dunkel, mittelgroß, frontal eingesetzt, weder sehr groß oder voll, noch klein und tiefliegend. Kein Weiß am
oberen und unteren Augenrand zeigend.
Ohren:
Hängeohren, stark behaart, dunkle Tips erwünscht.
Fang:
Die oberen Schneidezähne sollen sich knapp hinter den unteren Schneidezähnen einfügen, d.h. eine umgekehrte
Schere bilden. Die Schneidezähne sollten in etwa eine gerade Linie bilden, Vollzahnigkeit ist erwünscht.
Hals:
Kräftig, gut mit einer dichten Mähne bedeckt, die bei Rüden ausgeprägter ist als bei Hündinnen.
Körper:
Die Länge vom Schulterpunkt bis zum Hinterende (Sitzbeinhöcker) größer als Schulterhöhe.
Gut aufgerippt, gerader Rücken, starke Lendenpartie. Gut ausbalanciert und kompakt.
Vorderhand:
Die Schultern sollten gut zurückgelegt sein. Vorderhand gerade, üppig behaart.
Hinterhand:
Gut entwickelt und bemuskelt. Gute Winkelung. Üppig behaart. Von hinten gesehen sollten
die Sprunggelenke parallel und nicht zu nah beieinander sein.
Pfoten:
Runde Katzenpfoten mit guten Ballen, reich behaart.
Rute:
Hoch angesetzt, gut über dem Rücken getragen und nicht wie ein ,Topfhenkel".
Oft ist ein Knick am Ende. Üppig behaart.
Haarkleid:
Deckhaar schwer, gerade und fest, nicht wollig oder seidig, von guter Länge. Dichte Unterwolle.
Farben:
Gold, sandfarben, honigfarben, dunkelgrau, schieferfarben, silbergrau, teilfarbig, schwarz, weiß und braun.
GRÖSSE: Die Schulterhöhe beträgt ungefähr 25 cm.
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FELL: Das lange, schwere Deckfell ist hart, gerade und dicht. Die Unterwolle ist mittellang und etwas weicher. Beinahe alle Farben sind zugestanden, z. B. Blau, Schwarz, alle Beigetöne, Rot, Grau, Weiß, Braun. Es gibt auch rauchfarbene und mehrfarbige Fellvarianten.
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PFLEGE: Das schwere Haarkleid braucht viel Pflege. Zunächst muss es wöchentlich gründlich ausgebürstet werden, wobei man sich nicht nur um das Deckfell, sondern vor allem auch um die Unterwolle kümmern muss, um Verklettungen vorzubeugen. Man sollte dabei nicht zu stark an den Haaren ziehen und eventuell eine Lotion verwenden, um das Abbrechen von Haaren zu vermeiden. Des weiteren müssen die Ohren auf überstehende Haare kontrolliert werden, die dann genau wie überschüssige Haare zwischen den Fußballen abgeschnitten wer- den müssen. Da die Pflege des Fells sehr aufwendig ist, wird es bei Haushunden oft gekürzt. Das ruft bei Liebhabern zwar nicht unbedingt „Begeisterung" hervor, ist aber in jedem Falle besser als ein ungepflegtes, verfitztes Fell.
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CHARAKTER: Ruhig, treu, lieb, ausgeglichen, nicht laut, selbständig, misstrauisch gegenüber Fremden, fröhlich. Der Lhasa Apso drängt sich zwar nicht auf, hat aber trotzdem sehr gern Gesellschaft. Für seine geringe Größe ist der Lhasa Apso unerwartet robust, es ist außerdem immer wieder überraschend, wie sich die Hunde einer Vielzahl von klimatischen und kulturellen Verhältnissen anpassen konnten.
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AUFZUCHT UND ERZIEHUNG: Wie alle östlichen Hunderassen ist auch der Lhasa Apso ein wenig dickköpfig. Man sollte von ihm keine Kunststücke erwarten, sondern seinen Charakter durch gezielte Belohnungen bei gutem Benehmen in die richtige Richtung lenken. Harte Worte können ihn tief treffen und er wird sich „beleidigt" zurückziehen. Er ist aber intelligent genug, um Regeln zu begreifen.
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VERTRÄGLICHKEIT: Der Lhasa Apso geht gut mit Artgenossen, anderen Haustieren sowie Kindern um. Gegenüber Fremden gibt sich der Lhasa Apso ein wenig reserviert.
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Der Lhasa Apso ist ein kleiner, langhaariger Hund mit einem sehr großen Selbstbewusstsein. Er ist sehr anpassungsfähig und aufgrund dieser Anpassungsfähigkeit kann er ein liebenswerter Begleiter für jung und alt sein.
Idealgröße: ca. 25 cm Schulterhöhe für Rüden, Hündinnen etwas kleiner
Haarkleid: Langes Deckhaar, schwer, gerade und fest, nicht wollig oder seidig.
Farben: weiß, creme, gold, grau und schwarz
Die Heimat des Lhasa Apso ist Tibet, auch das Dach der Welt genannt. Geographisch gesehen ist Tibet ein Hochplateau - 3.500 bis 5.200 m - umgeben von noch höheren Bergen. Es gibt heiße Sommertage mit kalten Nächten und im Gegensatz dazu extrem kalte Winter mit eisigen Winden. Deshalb hat die Natur dem Lhasa Apso ein sehr dichtes, doppelschichtiges Haarkleid mitgegeben. Es besteht aus einer sogenannten Unterwolle und einem glatten - etwa ziegenähnlichem - Deckhaar. Man fand ihn meist in Klöstern bei den Mönchen, die ihn auch züchteten. Die guten - vornehmlich die goldfarbenen Lhasas - wurden behalten und die anderen an die Bevölkerung von Tibet verschenkt. In Tibet gilt der Lhasa Apso auch heute noch als Glücksbringer. Außerdem dienten sie den Mönchen in ihren kalten Klosterzellen als "Wärmflaschen". Der heutige 14th Dalai Lama, der seit 1959 in Indien im Exil lebt, züchtet selbst noch Lhasa Apsos. Anfang des 20. Jahrhunderts kamen die ersten Lhasa Apsos nach England, allerdings unter dem Namen Lhasa Terrier. Ende der 20er bzw. Anfang der 30er Jahre wurden dann mehrere Lhasas aus Tibet und Indien nach England geholt, welche die Grundlage der Zucht für die Rasse in England wurden. Seit 1934 werden die Hunde unter dem Namen Lhasa Apso und als eigene Rasse im Englischen Kennel Club geführt. Damit war der endgültige Durchbruch dieser Rasse in England gelungen. Auch nach Amerika kamen fast zum gleichen Zeitpunkt die ersten Lhasa Apsos. Mr. Cutting bekam von dem damaligen 13th Dalai Lama Lhasa Apsos geschenkt. Diese kleinen Hunde wurden nicht verkauft, sondern an gute, auserlesene Freunde verschenkt. Seit 1935 wird die Rasse beim American Kennel Club geführt. Im Jahr 1950 ging dann noch ein Paar von dem 14th Dalai Lama an Mr. Cutting. Aus den Züchtungen von Mr. Cutting kennen wir heute noch die "Hamilton"-Linie, die dann auch als Grundstock für viele Zwinger bis in die heutige Zeit nach Europa importiert wurden und werden. Durch Frau Dr. Mary Täuber kamen 1965 die ersten Lhasa Apso nach Deutschland, die sie aus Schweden und England importierte. Aus ihrer Zucht gingen Hunde hervor, die sich in Deutschland verbreiteten und nach und nach gab es mehrere Zwinger, die wiederum mit eigenen Importen aus verschiedenen Ländern und Linien züchteten. Es wurde und wird auch heute nur in kleinem Rahmen gezüchtet um den Rassetyp - der sich allerdings in den letzten Jahren durch die Züchtungen verschiedener Linien unterschiedlich darstellt -, aber vor allen Dingen den Charakter und die Gesundheit dieser sehr schönen Rasse zu erhalten.
Das Wesen
Den kleinen "Löwenhund", wie er auch genannt wird, zu beschreiben, ist nicht ganz einfach. So wie es ihn in allen Farben gibt - siehe Standard - so gibt es ihn auch sehr unterschiedlich im Charakter. Der eine ist ein Clown, der immer wieder versucht, mit irgendwelchem Spielzeug oder sonstigen Dingen die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Der andere ist sehr eigenwillig und tut grundsätzlich das, was er möchte. Dann gibt es die ganz Vornehmen, die sich generell nicht schmutzig machen und immer auf ihr Äußeres acht geben und diejenigen, die Sauberkeit abscheulich finden und denen jedes Wasserloch recht ist, um sich darin zu wälzen. Aber eines ist der Lhasa Apso mit Sicherheit nicht, auch wenn er wegen seines langen Haares und seiner kleinen Erscheinung so aussieht: Ein verwöhnter Schoßhund. Eher übernimmt er die Funktion eines Beschützers, der zu Füßen seines Herrchens oder Frauchens liegt. Seine wichtigste Charaktereigenschaft ist wohl sein äußerst reserviertes Verhalten Fremden gegenüber. Nicht er will begrüßt werden, sondern er beobachtet erst einmal alles und wenn es ihm genehm ist, geht er den Fremden begrüßen. Aber auch hier gibt es Ausnahmen. Die einen bellen die ganze Zeit, bis das der Eindringling wieder gegangen ist. Dies geschieht natürlich aus der hintersten Ecke. Andere wiederum gehen - etwas untypisch für die Rasse - freudestrahlend auf jeden Fremden zu. Irrtümlich wird von vielen behauptet, der Lhasa Apso sei schwer erziehbar. Dieses stimmt ganz und gar nicht; vielmehr handelt es sich hierbei um die Eigenwilligkeit des Lhasa Apsos und man findet selten einen, der Unterwürfigkeit - wie man sie von verschiedenen anderen Rassen her kennt - zeigt. Wenn man sich also einen Welpen dieser sehr seltenen Rasse ins Haus holen möchte, so sollte man genau wissen, was man möchte. Einen Schoßhund, einen äußerst gehorsamen Hund oder eventuell einen Hund mit einem gesunden Hundeverstand. Der Lhasa Apso ist sehr intelligent, ob er es auslebt, liegt an seiner Umgebung. Wenn man sich für den gesunden Hundeverstand entschließt, kommt man mit ihm ganz unproblematisch zurecht. Er wird alles lernen und akzeptieren solange es nicht an sein Selbstbewusstsein geht. Auch kann man lesen er sei ziemlich kinderfeindlich, dieses stimmt genauso wenig. Durch seine Anpassungsfähigkeit verhält er sich Kindern gegenüber äußerst korrekt, vorausgesetzt, ihm wird das gleiche entgegengebracht. Seinen Artgenossen gegenüber zeigt er sich von seiner besten Seite. Entweder ist er sehr nett und freundlich oder er ignoriert sie, was meist der Fall ist. Streit würde er von sich aus nie anfangen, es sei denn, er wird provoziert. Dann wächst er über sich hinaus und man könnte annehmen, man hat einen großen Hund an der Leine. Er ist in keinster Weise wehleidig oder irgendwie anfällig. Im Gegenteil: Er ist ein äußerst robuster und kerniger Hund. Aufgrund seiner Robustheit kann man an ihm auch über viele Jahre seine Freude haben, da er bei hundegerechter Haltung eine sehr hohe Lebenserwartung hat. 15 bis 18 Jahre sind keine Seltenheit, aber es gibt auch welche, die 20 Jahre erreichen. Es wird von einem Champion erzählt, der sogar das Alter von 29 erreicht haben soll. Bei einer verhältnismäßig geringen Größe (ca. 26 cm) und einem Gewicht von ca. 6 bis 9 kg ist er auch ein Hund, den man fast überall mit hinnehmen kann.
Autor: H. Eickhoff